Flusskilometer 362.153

Das Weserwehr liegt in Bremen-Hastedt bei Flusskilometer 362,153, vor dem Übergang von der
Mittel­weser in die tidebeeinflusste Unterweser. Es entstand zwischen 1989 und 1993 und ersetzte die alte,
etwa 200 Meter stromaufwärts gelegene Wehranlage, die 1911 zusammen mit einem Wasserkraftwerk
mit 8 Megawatt (MW) Leistung in Betrieb gegangen war.

 

Im März 1981 kam es zu einem schweren Hochwasser. Ein entlastendes Abflussgerinne um das Wehr
war nach zunehmender Bebauung nicht mehr leistungsfähig. Die Weser grub sich ein neues Bett –
das heute zum Teil ein 35 Hektar großes Naturschutzgebiet ist. 148 Kleingärten wurden beim Hochwasser
vernichtet. Viele Bremer Bürger erinnern sich noch heute an das dramatische Bild der in der Weser
schwimmenden Lauben.

 

In der Folge ist das Hochwasserabflusskonzept angepasst worden, im Mittelpunkt stand der Neubau
eines leistungsfähigen Wehrs. Im Zuge dieser Maßnahmen wurde das alte Kraftwerk 1987 abgerüstet,
das Wehr bis 1993 neu gebaut. Neuplanungen für eine Wasserkraftanlage verliefen damals wegen
fehlender Wirtschaftlichkeit jedoch im Sand.

 

Das neue Wehr hat fünf je 30 Meter breite Wehrfelder. Bewegliche Stauklappen, sogenannte
Fischbauch­klappen, regulieren den Wasserstand, der in der Regel bei 4,50 Metern über Normalnull liegt.
Die Fallhöhe an der Staustufe beträgt bei Tideniedrigwasser etwa 6, bei Tidehochwasser rund 2
Meter, also im Mittel rund 4 Meter. Am linken Flussufer (in Fließrichtung) befindet sich eine
Schleusenanlage. Zwischen dieser und dem äußeren Wehrpfeiler gibt es einen Fischpass.
Ein öffentlicher Rad- und Fußweg quert das Wehr und verbindet die beiden Ufer.

 

 

Standort des Weserkraftwerks auf Google maps Pfeil


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